Tortenkunst: Köstliche Leckereien mit Liebe zum Detail

Torten ArtFür die ganz besonderen Momente im Leben darf eine ganz spezielle Torte nicht fehlen. Egal ob es sich dabei um die Geburt, die Taufe, eine Einschulung, einen runden Geburtstag oder den Hochzeitstag handelt, die Torte steht immer im Mittelpunkt einer jeden Feier. Wenn die Torte dann noch kunstvoll verziert und in einer besonderen Form modelliert wurde, wird das Ereignis den Gästen noch lange in Erinnerung bleiben. Mittlerweile überbieten sich dabei nicht nur Konditoren, sondern auch Hobby-Bäcker gerne in ihrer künstlerischen Tortengestaltung, immer in der Gewissheit, dass jede Torte ein Einzelstück ist, das passgenau für eine Person kreiert wurde. Wie sich nicht nur der Laie, sondern auch der Experte in der kreativen Tortengestaltung weiterbilden kann, verrät der folgende Artikel.

Die Entstehung der Tortenkunst

Die Tortenkunst stammt ursprünglich aus Frankreich und begann damit, dass Nostradamus in seinem Werk: „Traité des Fardements et Confitures“ aus dem Jahre 1555 erstmals ein Rezept für elastische Zuckermasse, das sogenannte Rollfondant gab. Etwa zur gleichen Zeit kamen auch in Großbritannien kunstvoll verzierte Torten in Mode, die etwa zu Banketten oder Empfängen der Königin Elizabeth I. serviert wurden. Die übrigen Gesellschaftsschichten blieben von diesem Trend zunächst ausgeschlossen, da Zucker ein Luxusgut war, das eben nur Wohlhabenden oder Adligen vorbehalten war.

Erst Mitte des 17. Jahrhunderts begannen auch französische Konditoren aufwendig verzierte Torten mit Rollfondant in Form von Skulpturen oder Blumen herzustellen. Auch in Frankreich waren diese Torten zunächst nur den Wohlhabenden und Aristokraten vorbehalten und dienten der Demonstration ihrer Macht und ihres Reichtums.

Kommen einem bei den ausgefallensten Torten gleich mehrstöckige aufwendig verzierte Hochzeitstorten in den Sinn, so ging auch hier Großbritannien als rühmendes Beispiel voran. Anlässlich der Hochzeit von Queen Victoria mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha 1840 wurde gleich eine dreistöckige Hochzeitstorte aufgetischt. Doch mehr noch als die üppige Dimension überraschten wohl die Details: Auf dem Sockel der Torte thronte die Skulptur Britannia, die zu dem Ehepaar schaute. Zu den Füßen des frisch getrauten Paares saß ein Hund, welcher Treue symbolisieren sollte und zwei Turteltauben, die für Unschuld und Reinheit standen. Jene Torte prägt nicht nur bis heute das Idealbild jeder Hochzeitstorte. Zumindest in Großbritannien wurde fortan auch von Royal Icing statt von Zuckerguss gesprochen.

Tortenwettbewerbe in der ganzen Welt

Heutzutage messen sich nicht nur Hobbybäcker, sondern auch professionelle Konditoren mit ihrer Tortenkunst. Dabei können die Künstler meist in verschiedenen Kategorien teilnehmen. Neben Festtags- oder Geburtstagstorten, gibt es unter anderem auch Wettbewerbe für die ausgefallensten 3D- oder Kinder-Torten. Die Wettbewerbe stehen dabei nicht nur Erwachsenen, sondern teilweise auch schon Kindern offen. Unter der Bewertung einer fachkundigen Jury wird jede Torte dabei gemäß den internationalen Normen in Augenschein genommen. Hierzu gehören zumeist die Essbarkeit der einzelnen Dekoelemente, aber vor allem auch der Geschmack.

Motivtorten-Boom begünstigt Tortenwettbewerb

Seit nunmehr einigen Jahren liegen Motivtorten deutlich im Trend. Ob nun zum Umzug, einem Junggesellenabschied oder aus beruflichem Anlass, die Torte, die Anlass zu jeder Festlichkeit bietet, hat die Kunst um die kreativste Leckerei rund um den Globus mehr als befeuert. Kein Wunder also, dass bei jedem Tortenwettbewerb das Sprichwort: „Das Auge isst mit“ zum Leitmotiv wird. Eigentlich schon zu schade zum Essen versetzen die Kunstwerke nicht nur Torten- und Detailliebhaber ins Staunen.

Beim Tortenwettbewerb der Interessengemeinschaft Tortendesign e.V. (kurz: IGT) Anfang Februar 2020 standen demnach auch passend Motivtorten im Fokus des Wettbewerbs. Hobbybäcker und namenhafte Konditoren wurden dabei aufgefordert Europäische Wahrzeichen, die Karibik, Hochzeiten, Umweltthemen, aber auch Bilder, Gemälde und Karnevalsmotive in einer künstlerischen Leckerei kreativ darzustellen.

Der erste Tortenwettbewerb im deutschsprachigen Raum

Im Oktober 2009 fand in Hamburg die erste Tortenshow im deutschsprachigen Raum statt. Mit von der Partie waren damals acht Aussteller, die nicht nur stolz ihre Kunstwerke präsentierten, sondern auch die interessierten Besucher in Vorträgen in Sachen Tortenkunst berieten. Auch der erste Tortenwettbewerb fand innerhalb dieses Rahmens statt und war dekorierten Festtorten mit und ohne gedrahteten Fondant-Blumen sowie Freestyle Torten, künstlerischen Torten-Figuren und Zuckerblumen und einebbigen sowie mehrstöckigen Hochzeitstorten vorbehalten.

Um die darauffolgenden Tortenwettbewerbe im deutschsprachigen Raum professioneller aufzuziehen, wurde die Fachjury von Experten aus England ausgebildet, da man hier bereits eine längere Erfahrung in der Tortenkunst aufweisen konnte. 2013 kamen dann weitere Tortenmessen in Deutschland auf, die allerdings alle dem Konzept von 2009 sehr ähnelten.

Der Hype um die Tortenkunst wurde nicht nur durch die Motivtorten deutlich begünstigt, sondern auch um den allgemeinen Trend der Tortendekoration, der begünstigt durch das Internet, Messen und Fernsehen deutlich zunahm.

Die spektakulärsten Torten der Welt

Zu den schönsten Torten der Welt zählen gleich mehrere Hochzeitstorten: Nicht nur, dass einige Exemplare wahre XXL-Dimensionen annehmen, viele halten beim Anschneiden auch gleich eine Überraschung für das angetraute Hochzeitspaar bereit. Die Füllung ist nämlich mit kunstvollen essbaren Blüten versehen. Wer es hingegen edler mag, wird von der Hochzeitstorte begeistert sein, die in eleganter Manier mit einem edlen silbernen Rollfondant überzogen ist.

Kreative Tortenkünstler der Superlative haben sich hingegen mit ihren Kreationen eines naturgetreuen Pfaus als formvollendete Krönung der Leckerei verewigen können. Wem dies noch nicht ausgefallen genug ist, wird seine wahre Freude in künstlerischen den Motivtorten finden, die mit viel Liebe zum Detail naturgetreu Disney-Figuren wie Ratatouille oder Alice im Wunderland darstellen.

Tortengestaltung kann man lernen

Für die kreative Tortengestaltung bedarf es nicht nur künstlerisches Geschick, sondern natürlich auch Grundlagenwissen in der Backkunst. Da bekanntlich noch kein Künstler vom Himmel gefallen ist, gibt es zahlreiche Tortenkurse, in denen sich der Hobbybäcker so manches Basiswissen aneignen kann. Die gängigsten Tortenkurse sind dabei:

  • Tortenkurs in Fondant:Der fachgerechte Umgang mit Rollfondant, dem Tortenüberzug aus Zuckermasse, ist wohl essenziell, um ein wahres Meisterwerk zu kreieren. Hobbybäcker lernen in diesem Kurs dabei nicht nur etwas über die Dicke beim Ausrollen von Rollfondant, sondern erhalten auch wertvolle Hinweise hinsichtlich des Knetens und Ausstechens von Formen. In der Praxis werden dann aber auch kunstvolle Schleifen und Bänder sowie Blumen und Skulpturen aus Rollfondant hergestellt.
  • Tortenkurs im Modellieren:Auch beim Modellieren steht der Rollfondant neben Marzipan als Material im Mittelpunkt. Aus ihm sollen nämlich künstlerische Blüten geformt werden. Experten, die schon mehr Erfahrung im Umgang mit der Zuckermasse haben, können sich auch gleich an anspruchsvollere Figuren heranwagen.
  • Motivtortenkurs:Bei der Kreation von Motivtorten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Egal ob es sich hierbei um ein ganz spezielles Hobby oder die Lieblingsserie handelt, Motivtorten sind immer einzigartig und wahre Kunstwerke. Da sich diese oftmals an keine klassische Form halten, lernt man in diesem Kurs, wie man Torten kunstvoll stapeln kann.

Üblicherweise werden bei den jeweiligen Kursen Unterschiede getroffen, indem zwischen Basis- und Aufbau-Lerngruppen differenziert wird. Während es in den Basiskursen noch darum geht, sich alles Wissenswerte über die Zuckermasse Fondant, Marzipan und Blütenpaste anzueignen sowie sich mit den Handwerkszeugen bekannt zu machen, wird in den Aufbaukursen das technische Know-how bereits vorausgesetzt.

Anbieter von Tortenkunst im deutschsprachigen Raum

Viele Anbieter von Kursen rund um die Tortenkunst sehen sich aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht in der Lage, ihre Schulungen in Präsenz durchzuführen. Hobbybäcker und Konditoren, die sich dennoch weiterbilden möchten, können dies jedoch in Online-Backkursen tun. Absoluten Laien ist dabei der Kurs „Torten Bundle“ von Backmichgluecklich (https://www.backmichgluecklich.de/workshops-backkurse/) zu empfehlen: Hier lernen die Hobbybäcker nicht nur den Tortenboden herzustellen, sondern auch mehrstöckige Torten zu zaubern und zu dekorieren.

Wer sich hingegen für Motivtorten interessiert, wird von dem Online-Videokurs der Motivtorten-Schule (https://www.motivtorten-schule.de/motivtorten-kurse/) begeistert sein. In gratis Kursen kommen hier nicht nur Einsteiger, sondern auch professionelle Konditoren auf ihre Kosten. Alle denen es bislang nicht gelungen ist, die Oberfläche der Motivtorte perfekt glatt zu gestalten, wird hier anhand der drei Verfahren Methode geholfen. Es wäre doch gelacht das Fondant zukünftig nicht ohne Falten und unschöne Risse exakt auf die Torte zu bekommen!

Braucht jemand eine Direktanleitung, sind die Live Online Backkurse von BakeNight (https://bakenight.com/collections/live-online-workshop) empfehlenswert. Backprofis unterstützen den Hobby-Bäcker direkt aus der eigenen Küche und sorgen dafür, dass die Leckereien auch garantiert zum Hochgenuss werden. Neben leckeren Drip Cakes, die nicht nur für Hochzeitstorten ein absolutes Highlight sind, bietet BakeNight auch Online Kurse zu den sogenannten Falt Line Cakes und Drip Cakes an. Letzterer wird auch als tropfender Kuchen übersetzt und meint damit, dass Tropfen an den Seiten der Torte herunterlaufen und damit optisch äußerst interessante Effekte erzielen.

Wer hingegen die große Auswahl an Online-Tortenkursen sucht, wird auf Makerist (https://www.makerist.de/basteln/video-kurse/tortendeko) auf seine Kosten kommen. Hier kann man neben der Perfektion des Naked Bake auch erlernen, wie man Torten kunstvoll stapelt oder Torten entweder mit selbst modellierten Tierfiguren oder ausgefallene Malereien verschönert. Auch der fachmännische Umgang mit Buttercreme und Fondant wird auf Makerist sowohl dem Laien als auch dem professionellen Konditoren nahegebracht.